17 Die Unsicherheit und viele Fragen

Als ich heute an meinem Laptop in meinen Texten der letzten Jahre stöberte, fiel mir auf, dass ein paar davon noch nicht hier veröffentlicht sind. Zu dem Zeitpunkt als ich sie schrieb war ich noch nicht bereit sie mit euch zu teilen. Es sind Texte die zeitlich vor dem 16. Text "Johanna wird große Schwester" liegen. Es sind ein paar meiner Gedanken bevor wir uns wieder auf den Weg zu einer weiteren Schwangerschaft begeben haben. Im letzten veröffentlichten Text schrieb ich, dass ich einige Zeit gebraucht habe wieder den Mut für eine weitere Schwangerschaft zu finden. Diese Texte handeln von meinen Gedanken auf dem letzten Stück Weg des Mut findens...


Seit ein paar Tagen ist der Wunsch nach Kind und Schwangerschaft wieder größer.

Nachdem ich eine Zeit lang genossen habe, das es mir gut geht, ich Kraft habe, powern und arbeiten kann, wünsche ich mir jetzt einfach wieder mehr Richtung Familie zu gehen.

Im Urlaub war es wunderschön und trotzdem dachte ich am ersten Tag beim Wandern wie schön es wäre einen Kinderwagen dabei zu haben und ein Kind mit den ersten Dappelschritten. Unsere Kleinen fehlen,  Johanna fehlt, aber auch unser viertes Kind fehlt, das was es noch gar nicht gibt, aber wonach wir uns so sehr sehnen. Was wir uns so sehr wünschen und jetzt schon lieben und dennoch bleibt ein Rest Unsicherheit:

Bin ich wirklich bereit? Ist jetzt wirklich ein guter Zeitpunkt? Wann ist überhaupt ein guter Zeitpunkt und wann fühle ich mich mehr bereit? Werde ich nicht immer Angst, Unsicherheit und Bedenken vor einer weiteren Schwangerschaft haben? Ganz ausgelöscht werden sie wohl nie, aber im Moment fühle ich mich dem fast gewachsen, denke ich schaffe das schon.

 

Als wir das erste Mal über unsere konkrete Kinderplanung sprachen war alles so viel einfacher und unbeschwerter. "Sobald Jonas mit dem Studium fertig ist, sind wir bereit für Kinder" - das war unser Plan damals und alles was wir uns an Gedanken gemacht haben. Und wie sehr wir uns einfach nur darauf freuten.

Aber jetzt nach all dem Erlebten fällt der Schritt  zu sagen: "Wir hören jetzt auf zu verhüten" irgendwie schwer. Wir zögern es trotzdem dem Wunsch nach eigenen Kindern immer wieder noch ein bisschen hinaus, aber ich weiß nicht wie lange noch.

Und gleichzeitig frage ich mich ist das okay? Darf ich das jetzt, jetzt schwanger werden? Was ist mit dem Kind, das ich auf der Arbeit betreue? Was ist mit unserer Baustelle am Haus? Schaffen Jonas und meine Mama das aufzufangen was ich dann nicht mehr tun kann? Haushalt, kochen, etc. Schafft mein wunderbarer Schatz es arbeiten zu gehen, den Bau zu planen und zu bauen, seine Frau emotional festzuhalten, sich zu kümmern oder geht's mir so gut dass ich den Haushalt noch hinbekomme auch wenn ich sonst nicht mehr so viel darf? Wenn ich wüsste was ich nicht weiß, würde es mir vielleicht helfen Entscheidungen zu treffen, zu sagen nee wir warten lieber noch oder nein jetzt ist es gut, jetzt begeben wir uns wieder in Richtung Familie.

Jonas ist so fasziniert von Kindern wenn wir unterwegs sind. Er ist so ein toller liebevoller Papa genauso wie er ein wundervoller und liebevoller Ehemann ist. Doch was ist wenn es gar nicht klappt schwanger zu werden? Mache ich mich dann verrückt?

 

Entscheidungen zu treffen ohne zu wissen was einen erwartet ist so schwer. Es braucht so viel Vertrauen darin, dass egal was kommt es gut wird. Doch es braucht auch eine Entscheidung, einen bewussten Schritt um loszugehen und den unbekannten Weg zu betreten.

Ich will dir Vertrauen Gott, doch dass ist gar nicht immer so leicht. Schenk mir dieses Vertrauen und lass mich an deiner Hand losgehen.


Tabea - 02.08.2022